Nause spricht von «blinder Zerstörungswut»

Massive Schäden und verletzte Polizisten bei unbewilligter Demo

30.04.2023, 16:00 Uhr
· Online seit 30.04.2023, 11:17 Uhr
In der Nacht auf Sonntag ist es zu einem unbewilligten Umzug durch die Stadt Bern gekommen. Dieser wurde zuerst von der Polizei toleriert, jedoch kam es vermehrt zu Sachbeschädigungen, sodass die Einsatzkräfte einschreiten mussten. Dabei wurden mehrere Personen verletzt.

Quelle: BärnToday / Warner Nattiel / Kristina Andrianova

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Eine grosse Gruppe Menschen hatte sich um Mitternacht auf der Schützenmatte versammelt und zog gemeinsam Richtung Innenstadt, wie die Polizei in einer Mitteilung schreibt. Der Umzug führte via Bahnhof, Marktgasse, Kornhausbrücke und Breitenrain. Es wurden Pyros und Feuerwerke angezündet, mehrere Sprayereien wurden festgestellt.

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Zuerst habe die Polizei den unbewilligten Umzug toleriert. Später sei es jedoch zu weiteren Schäden, wie zum Beispiel kaputten Fensterscheiben, gekommen. Daher schritt die Polizei ein. Einsatzkräfte, Fahrzeuge und Gebäude wurden beworfen und mit Feuerwerk angegriffen. Auch ein Container wurde angezündet, sodass die Feuerwehr ausrücken musste. Die Polizei habe Gummischrot und Reizstoff eingesetzt.

Bei der Schützenmatte, dem ursprünglichen Ausgangspunkt, löste sich der Umzug wieder auf. Er kam nicht bis zum BEA-Gelände. Bei den Angriffen seien eine Polizistin und ein Polizist verletzt worden, von weiteren Verletzten habe die Polizei keine Kenntnis. Zehn Fahrzeuge der Polizei wurden beschädigt.

Aufruf aus linksautonomer Szene

Die verletzte Polizistin habe sich zur ärztlichen Behandlung ins Spital begeben. Sie konnte zwischenzeitlich das Spital wieder verlassen, wie die Polizei gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.

Die Polizei machte keine Angaben darüber, um welche Gruppierung es sich handelt. Gemäss dem Portal «Barrikade» aus der linksautonomen Szene wurde für «Militanz im Kampf für mehr Freiraum» zu dieser Demo aufgerufen.

Sicherheitsdirektor Nause: Gezielte und brutale Angriffe

Der Stadtberner Sicherheitsdirektor Reto Nause (Mitte) sprach auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA von gezielten, brutalen Angriffen auf die Polizei und einer blinden Zerstörungswut. Nur mit Glück habe es keine Schwerverletzten gegeben. Die Behörden hätten von der Demo im Vorfeld nichts gewusst.

Ähnliche Ausschreitungen in Basel und Zürich machten deutlich, dass bessere Staatsschutz-Massnahmen in Bezug auf die gewaltbereite linksextreme Szene angebracht seien. Wie ein aufgefundenes Transparenz zeige, sei die Demonstration in Bern von langer Hand vorbereitet gewesen, erklärte Nause.

Ermittlungen wurden aufgenommen. Die Polizei sucht nach Zeugen und Bildmaterial.

(ade/pd/sda)

veröffentlicht: 30. April 2023 11:17
aktualisiert: 30. April 2023 16:00
Quelle: BärnToday

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