Überraschung

Kunde findet gebrauchte Ski-Tageskarte in neu gekaufter Winterjacke

· Online seit 24.03.2023, 14:44 Uhr
Weil er seine alte Skijacke seinem Schwiegervater schenkte, brauchte ein Waadtländer im Februar eine neue. Auf der Piste fand der Mann zu seiner Überraschung einen gebrauchten Skipass aus der Vorwoche aus einer anderen Region.
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Knapp 600 Franken liess ein Kunde sich seine neue Jacke bei Ochsner Sport kosten. Weil er seinem Schwiegervater die alte Jacke überliess, kaufte er sich kurz vor den Skiferien im Februar eine neue. Oder zumindest vermeintlich «neu».

In Arosa wollte der Mann sein Ski-Ticket in dem dafür vorgesehenen Fach versorgen. Gross war seine Überraschung, als dieses Fach bereits besetzt war. Ein Skipass aus Gstaad mit dem Datum der Vorwoche wohnte bereits darin. «Da dachte ich mir, die Jacke ist wohl doch nicht so neu», erzählt er gegenüber «SRF».

Wie landen Occasion-Kleider bei der Neuware?

Da hat wohl so ein «Spitzbueb» die Jacke für den einmaligen Ausflug am 28. Januar gekauft und das Stück später retourniert. Dass die Jacke schon einmal getragen wurde, ist dem Wintersport-Fan eigentlich egal. Was ihn mehr irritiert, ist, wie ein gebrauchtes Kleidungsstück wieder im Regal landen kann.

«Ich finde es seltsam, dass Ochsner die Jacke zurücknimmt und offensichtlich nicht kontrolliert, ob diese getragen wurde», sagt er und wandte sich ans Konsumentenmagazin «Espresso».

Er fragt sich, was ein Geschäft als Neuware zurück in die Auslage aufnehmen darf und wie Ochsner Sport sicher stelle, dass keine bereits getragenen Kleider als Neuware gehandelt werden.

Handle sich um einen Einzelfall

Der Sportartikelverkäufer erklärt, dass Retouren professionell und mit klaren Kriterien geprüft würden. «In diesem speziellen Einzelfall handelt es sich offenbar um einen Fehler, der keinesfalls vorkommen sollte», so der Sport-Riese. Mit 80 Filialen ist Ochsner Sport der grösste Sportartikelhändler in der Schweiz,

Die Rechtslage in solchen Fällen ist klar: «Wenn jemand in ein Geschäft geht, und es ist kein Secondhand-Laden, und die Ware ist auch nicht als Secondhand angeschrieben, darf er oder sie davon ausgehen, dass das Kleidungsstück neu ist», so die Klarstellung von Rechtsexpertin Gabriela Baumgartner.

Rückgabe und Preisnachlass

Kleider zu Hause anprobieren und zurück bringen, wenn einem etwas nicht passt, das geht. Diese Stücke dürfen als neu wieder verkauft werden. «Anders ist es, wenn ich eine Jacke am Abend trage und merke, dass sie nicht bequem ist. Wenn der Laden sie dann zurücknimmt, ist das Occasionsware und kann nicht mehr als neu verkauft werden», erklärt Baumgartner.

Wenn man später merke, dass das Kleidungsstück bereits schon eine Vorbesitzerin oder Vorbesitzer hatte, habe man das Recht auf Rückgabe oder auf einen Preisnachlass.

Ochsner Sport bot dem Waadtländer nach der Nachfrage von «Espresso» ebenfalls an, ihm die Hälfte des Kaufpreises zurück zu erstatten. Das dürfte ihm entgegen kommen. Er wolle die Jacke nämlich behalten, auch wenn sie schon jemand anders getragen hatte.

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(roa)

veröffentlicht: 24. März 2023 14:44
aktualisiert: 24. März 2023 14:44
Quelle: Today-Zentralredaktion

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