Quelle: TeleBärn / Beitrag vom 13.10.2022
Vier Bienenvölker im bernischen Niederbipp, zehn im aargauischen Muri, 20 im sanktgallischen Rufi und 40'000 Bienen in Schmitten im Kanton Freiburg: In den letzten Jahren wurden schweizweit mehrere Diebstähle von Bienenvölkern bekannt.
Bienen-Experten erklären gegenüber der «Berner Zeitung», wer und was hinter den Diebstählen steckt und wie sich Imkerinnen und Imker schützen können.
Imker klauen bei anderen Imkerinnen
«Wer Bienen entwendet, muss im Umgang mit den Tieren ein Profi sein», sagt Martin Schwegler, Vorstandsmitglied von Bienen Schweiz, dem Branchenverband der Imkerinnen und Imker. Sprich: Hinter den Diebstählen stecken andere Imker.
Die Diebe müssten Szenekenner sein und ausserdem genau wissen, welche Völker sich für den Diebstahl eignen.
Darum werden Bienen gestohlen
Im Frühling herrscht im Bienenstamm ein buntes Treiben: Die Königin legt pro Tag bis zu 2000 Eier – das Volk wächst stetig. Je mehr Brut, desto wertvoller ist der Bienenstock, denn die fleissigen Bienchen liefern sofort Honig.
Doch nicht jeder Imker kommt mit einem emsigen Bienenvolk aus dem Winter. Einige Tiere überleben die kalte Jahreszeit nicht und es kann sein, dass sie ihre Königin abstossen. Somit müssen sich Imker teilweise ein neues Volk zu tun – was kein billiges Unterfangen ist. Ein Volk kostet rund 300 Franken.
Die billigere Lösung? Bei den Kolleginnen und Kollegen klauen. «Manche wollen möglichst viel Honig gewinnen, diesen kann man für gutes Geld verkaufen», erklärt sich Martin Schwegler die Diebstähle.
So können Imkerinnen ihre Bienen schützen
Wenn die Bienen einmal weg sind, ist es schwierig, sie wiederzufinden. Wie können Imker ihre Bienenvölker schützen? Silvio Streiff, Zuständiger für Zucht bei Bienen Schweiz, rät in der «Berner Zeitung» dazu, Überwachungskameras zu installieren und die Kästen und Rahmen der Waben zu markieren.
Ein anderes Mittel seien Waagen, die man auf den Kästen befestigt. Wenn sich das Gewicht stark verändert – wie bei einem Diebstahl – wird ein Alarm ausgelöst. Einige Imker befestigen sogar GPS-Tracker an den Bienenkästen. Mittels Smartphone kann die Position überwacht werden.
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Können die Bienenvölker versichert werden? Dies ist möglich, laut Martin Schwegler jedoch nicht umsetzbar. «Denn es ist sehr schwer, nachzuweisen, dass ein Bienenvolk gestohlen wurde und nicht einfach gestorben und entsorgt worden ist.»
Den Imkerinnen setzt der Verlust ihrer Bienen stark zu. Ein Diebstahl bedeutet für Imkerinnen und Imker einen Verlust von mehreren tausend Franken – Gewinnverluste beim Honigverkauf eingeschlossen.
(gin)