Interne Missstände

Heftige Kritik gegen Schweizer Tierschutz-Präsidentin

26.01.2024, 17:28 Uhr
· Online seit 04.06.2023, 08:44 Uhr
Nicht nur beim Schweizerischen Roten Kreuz scheint es hinter den Kulissen grössere Missstände zu geben. Auch beim über 150 Jahre alten Schweizer Tierschutz STS wird Kritik laut. Im «SonntagsBlick» kritisieren mehrere aktive und ehemalige Mitglieder des Zentralvorstands die Präsidentin Nicole Ruch.
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Verliert der Schweizer Tierschutz die Kontrolle über sich selbst? Dies schreibt der «SonntagsBlick», der Einblick in interne Dokumente der Organisation hat. Im Zentrum der Anschuldigungen steht die Bielerin Nicole Ruch, die den Tierschutzverband leitet. Es geht um mangelhafte Führung und mögliche finanzielle Unstimmigkeiten.

Fehler des Vorgängers nicht ausgebügelt?

Die Ende 2021 gewählte Präsidentin Nicole Ruch wird unter anderem als «Alleinherrscherin» beschrieben. Ruch würde eigenmächtig führen, arbeite nicht mit kritischen Kräften zusammen und halte Informationen zurück, kritisiert etwa SVP-Nationalrätin Martina Munz, die im Vorstand des Tierschutzes sitzt.

Die Bieler Credit-Suisse-Bankerin sei dafür verantwortlich, Geld zu beschaffen, wie der «Blick» berichtet. Umso prekärer: Es ist auch von finanziellen Unregelmässigkeiten bei Immobilien die Rede. Dokumente, die dem «SonntagsBlick» vorliegen, würden diese Verdachtsfälle stützen.

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Ein Grund für die problematische Lage soll auch beim ehemaligen Präsident Heinz Lienhard liegen, der den Schweizer Tierschutz 20 Jahre lang führte. Er habe den Tierschutz «wie ein Patron sein KMU» geführt, schreibt der «SonntagsBlick». Doch eine Besserung gab es durch die neue Präsidentin nicht – eher im Gegenteil.

In der Führungszeit der Bielerin sei es auch zu mehreren namhaften Abgängen gekommen, Gründe würden in der Intransparenz und dem «ruppigen Führungsstil» liegen. TV-Moderator Kurt Aeschbacher war 2022 einige Monate im Zentralvorstand der STS für die Kommunikation zuständig. Er sei über die Zustände «schockiert» gewesen, sagt er dem «SonntagsBlick».

So reagiert der Tierschutz auf die Anschuldigungen

Auf eine Anfrage des «SonntagsBlick» verteidigt Tierschutz-Sprecher Simon Hubacher die Präsidentin. Die Vorwürfe werden vehement zurückgewiesen. Die Präsidentin sei in ihrem Amt  «engagiert, umsichtig, partizipativ und zielorientiert», so der Sprecher.

Am Freitag schrieb die Präsidentin Ruch eine E-Mail an Mitarbeitende, dass der «SonntagsBlick» einen kritischen Bericht veröffentlichen werde und die «Verursacher» dem Schweizer Tierschutz schaden wollten.

veröffentlicht: 4. Juni 2023 08:44
aktualisiert: 26. Januar 2024 17:28
Quelle: BärnToday

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