«Die Strasse ist keine Rennstrecke» – Das musst du beim Töfffahren beachten
Wenn das Wetter schöner wird und die Temperaturen steigen, holen viele ihren Töff wieder aus der Garage. Nicht nur der Lärm der Töfffahrer ist gut zu hören, sondern auch Unfälle mehren sich bereits wieder. Besonders zu Beginn der Töff-Saison ist die Unfallgefahr gross, da die Biker sich erst wieder nach der Winterpause an ihr Gefährt gewöhnen müssen. Wie Sarah Wahlen, Mediensprecherin bei TCS erzählt, gibt es noch weitere Faktoren, die man beachten sollte, um unfallfrei in die neue Saison zu starten.
Wie du dich auf der Strasse sicher verhältst
Töfffahren ist nicht nur ein schönes Hobby, sondern setzt auch viel Verantwortungsbewusstsein voraus. «Die Strasse ist keine Rennstrecke», wie Wahlen betont. Verkehrsregeln sind auf der Strasse also das A und O, um Unfälle zu vermeiden. Wichtig ist deshalb auch das vorausschauende Fahren. «Man muss die Bewegungen der anderen Teilnehmer immer beobachten und sich denen anpassen», so Wahlen.
Weiter soll man auch darauf achten, was sich im Rückspiegel und auf der Seite tut. «Der Blick sollte immer über das gesamte Sichtfeld wandern, vom nächsten bis zum am weitesten entfernten Punkt.» Besonders vorsichtig muss man sich vor allem dann auf der Strasse verhalten, wenn es zuvor geregnet hat, wie Wahlen erwähnt: «Man sollte die Geschwindigkeit kontrollieren, insbesondere bei schlechtem Wetter, bei Kurven sowie beim Losfahren.
«Die Hauptunfallursache ist das Missachten des Vortritts»
Oft kommt es laut Wahlen vor, dass Töffahrer übersehen werden: «Lenkerinnen und Lenker eines Töffs müssen dafür sorgen, dass sie gut sichtbar sind.» Dazu gehören beispielsweise helle oder reflektierende Kleidung oder das Tragen einer reflektierenden Weste über der Töffkleidung. «Ein Helm ist laut der Norm zwingend vorgeschrieben, am besten ein Integralhelm.» Wahlen empfiehlt zudem eine spezielle Töffhose mit geprüften Knie-, Hüft- und Schienbeinprotektoren.
Gegenüber Autos verfügen Töfflenker über keine schützende Karosserie rundherum. «Auch fehlen Knautschzone und Gurt», wie Wahlen erwähnt. Anders als Velos sind die Töfffahrer zudem mit deutlich höheren Geschwindigkeiten unterwegs. Bei einem Unfall werden dadurch Töfffahrer schneller und schwerer verletzt.
Mehr als die Hälfte der Töffunfälle werden durch Kollisionen mit anderen Fahrzeugen verursacht, in dem der Vortritt missachtet wird. Laut Wahlen ist das die Hauptunfallursache Nummer 1: «Solche Unfälle passieren grösstenteils innerorts auf Kreuzungen. In rund 60 Prozent der Fälle tragen andere Fahrzeuglenkerinnen und Fahrzeuglenker dafür die Verantwortung.»
Töff soll in betriebssicherem Zustand sein
Grund Nummer Zwei ist eine überhöhte Geschwindigkeit. «Rund ein Drittel der schweren Unfälle beim Töfffahren sind Selbstunfälle.» Weiter erklärt Wahlen, dass meist nicht das Überschreiten des Tempolimits an sich das Problem ist, sondern Fahrfehler, die im Zusammenhang mit der Geschwindigkeit passieren. «Die Töfffahrenden kollidieren häufig mit Hindernissen am Strassenrand oder abseits der Strasse.»
Die Expertin empfiehlt allen Motorradfahrenden im Frühling, ihren Töff in betriebssicheren Zustand zu bringen und die Fahrten in den ersten Tagen etwas ruhiger anzugehen, bis man sich an das Gefährt wieder etwas gewöhnt hat.
(red.)