In Böden und Gewässer

Chemikalie belastet Schweiz – diese Regionen triffts am stärksten

· Online seit 24.02.2023, 11:39 Uhr
Eine Chemikalie, die in Teflon-Pfannen vorkommt, wird in der Schweiz zum Problem. In anderen Länder kam es bereits zu Krankheits- und Todesfällen.
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PFAS ist eine Gruppe Chemikalien, die nur schwer abbaubar sind. Die Industrie setzte sie jahrzehntelang ein. Solche Chemikalien sind seit 2020 verboten – aber nicht alle, die in diese Kategorie fallen. Trotz des Verbots kommen sie in der Umwelt weiterhin vor und gelangen so in die Nahrung.

Laut dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen nimmt der Mensch PFAS unter anderem übers Trinkwasser auf. Die Chemikalien kommen bei der Produktion von Textilien, Farben oder Skiwachs vor.

Höchstwert im Wallis

Eine Auswertung zeigt nun die Hotspots der PFAS-Vorkommen in der Schweiz. Den höchsten Wert verzeichnet hier Obergoms im Wallis. Laut dem «Tagesanzeiger» ist der Grund dafür Skiwachs, der dort im Boden vorkommt.

In Obergoms gibt es pro Kilogramm Boden eine Menge von 14'500 Nanogramm PFAS. In der Schweiz gilt im Trinkwasser für einige dieser PFAS-Chemikalien ein Höchstwert von 300 Nanogramm pro Liter. In Grundwasser oder Gewässern kommen solche Chemikalien in den Kantonen Wallis, Zürich, Thurgau sowie beiden Basel vor. Werte über 500 Nanogramm pro Kilogramm in Böden gibts neben Obergoms (VS) in Mollis (GL), Rifferswil (ZH) und Langenthal (BE).

Krankheits- und Todesfälle

Martin Scheringer, Umweltchemiker an der ETH Zürich, sagt gegenüber dem «Tagesanzeiger»: «Die Lage ist ernst.» Einige der PFAS seien sehr giftig. In den USA habe es deswegen Tausende Krankheitsfälle gegeben. Zudem gab es Todesfälle durch eine Chemikalie, die bei der Herstellung von Teflon freigesetzt wird.

Gemäss dem Chemiker soll der Bund die Vorkommen in der Schweiz messen und diese Daten der Bevölkerung zur Verfügung stellen.

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(log)

veröffentlicht: 24. Februar 2023 11:39
aktualisiert: 24. Februar 2023 11:39
Quelle: Today-Zentralredaktion

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