«Weil wir Rassisten seien»

Brasserie Lorraine will SVP-Nationalräte nicht bedienen

06.10.2022, 09:55 Uhr
· Online seit 06.10.2022, 09:55 Uhr
Vier SVP-Nationalräte wollten in der linken Brasserie Lorraine ein Bier trinken und über die Hintergründe der jüngsten Geschehnisse ins Gespräch kommen. Doch das Restaurant verweigerte den Ausschank für die Politiker.
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Im Juli reichte die Junge SVP eine Strafanzeige wegen angeblicher Rassendiskriminierung gegen die Brasserie Lorraine in Bern ein. «Was sich in Bern in der Brasserie abgespielt hat, ist Rassismus gegen Weisse», so Präsident David Trachsel damals. Wenige Tage hatte die Beiz nämlich ein Konzert der Berner Reagge-Band Lauwarm abgebrochen, weil sich Anwesende darüber beklagten, dass die weissen Musiker Rastas trugen.

Nun verschlug es ausgerechnet vier Spitzenpolitiker der Mutterpartei in das linke Lokal im Berner Trend-Quartier. Die Nationalräte Thomas Aeschi, Thomas Matter, Erich Hess und Mike Egger wollten kurz vor Ende der Herbstsession dort ein Feierabendbier trinken, wie das Onlineportal «Nau» berichtet. Zudem habe man mit den Betreibenden ins Gespräch über die jüngsten Vorfälle kommen wollen, erklären sie.

Kellnerin nennt SVP-Politiker «Rassisten»

Doch der Durst der SVP-Herren wurde nicht gestillt. «Die Kellnerin meinte, sie wollen uns nicht bedienen, weil wir Rassisten seien», sagt der Zürcher Nationalrat Matter zum Portal. Nach einer kurzen Diskussion verliessen die Politiker schliesslich das Lokal.

Dass «gewählte Volksvertreter der grössten Partei des Landes» nicht bedient werden, findet Matter «traurig». Das zeige die «Intoleranz der Linksextremen», so der Zürcher. Gegenüber «Nau» wollte die Brasserie Lorraine den konkreten Fall nicht kommentieren.

Bereits vergangene Woche sorgte die «Brass» für Schlagzeilen, weil sie Armeeangehörigen wegen ihren Tarnanzügen aus dem Restaurant warf. Das Restaurant verwies darauf, dass Rassismus, Sexismus und Uniformen «unerwünscht» seien.

(ris)

veröffentlicht: 6. Oktober 2022 09:55
aktualisiert: 6. Oktober 2022 09:55
Quelle: BärnToday

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