Quelle: Tele M1/ Corinne Bürki / CH Media Video Unit / Ramona De Cesaris
In Spreitenbach läuft am Montagmorgen an der Bahnhofstrasse ein Grosseinsatz. Im Erdgeschoss eines Wohnblocks ist ein Brand ausgebrochen. Wegen der starken Rauchentwicklung musste das Gebäude evakuiert werden. 45 Personen mussten in Sicherheit gebracht werden. 14 Personen wurden verletzt, wie die Kantonspolizei Aargau mitteilt. Eine davon schwer, sie wurde mit einem Helikopter ins Spital geflogen. Die Zahl der Verletzten belief sich zunächst auf 19, war jedoch noch nicht definitiv, da der Einsatz noch lief. Später korrigierte die Polizei die Zahl auf 14 Verletzte, da sich fünf Personen an der frischen Luft erholen konnten.
Starke Rauchentwicklung
Die Meldung über den Brand sei kurz vor 3 Uhr eingegangen, wie Corina Winkler, Sprecherin der Kantonspolizei Aargau, gegenüber Tele M1 erklärt. Vor Ort hätten die Einsatzkräfte den Brand im Wohnblock entdeckt. Er konnte zwar rasch gelöscht werden, die Rauchentwicklung war jedoch problematisch, wie Winkler weiter erklärt. Deshalb wurde das Gebäude evakuiert, auch um 6 Uhr war dieser Einsatz noch im Gang.
Der Brand konnte rasch gelöscht werden. Die Rauchentwicklung war massiv. Es wurden bislang 19 verletzte Personen registriert, eine davon schwer. Die Brandursache ist Gegenstand der Ermittlungen.
— Kapo_Aargau (@Kapo_Aargau) July 8, 2024
Feuer brach im Eingangsbereich aus
Laut Daniel Wiederkehr, Kommandant der Feuerwehr Spreitenbach-Killwangen, trafen die Einsatzkräfte vor Ort auf einen Brand im Eingangsbereich des Wohnblocks. Innerhalb von zwei Minuten sei er gelöscht gewesen. Das Problem sei jedoch, dass der Rauch durch das ganze Treppenhaus gezogen sei. Manche Bewohnende seien aus ihren Wohnungen ins Treppenhaus oder in den Estrich gegangen, weil sie sich in Sicherheit bringen wollten. Dabei setzten sie sich dem Rauch aus.
Gemeinde hilft Betroffenen
Gemeindepräsident Markus Mötteli erklärt, dass die unverletzten Evakuierten in der Turnhalle betreut würden. 31 der 45 Bewohnerinnen und Bewohner wurden dort untergebracht. Zwar sei der Brand klein gewesen, «aber wenn man die Kinder in der Turnhalle sieht, berührt einen das schon, sie wissen ja nicht, was los ist», sagt er. Die Gemeinde will die Betroffenen nun weiter unterstützen. Von den Rettungskräften zeigt er sich sehr beeindruckt. «Es hat mich gefreut, wie professionell und effizient die Organisation ablief.»
Ein Angehöriger einer Bewohnerin erzählt gegenüber Tele M1, dass seine Mutter gemeinsam mit weiteren Personen im Estrich Schutz gesucht hatte. Sie habe sich mit einer schwangeren Frau und einem Familienvater in Sicherheit bringen wollen. Doch die Tür im Estrich, die nach draussen führte, sei verschlossen gewesen, während der Rauch die Luft füllte. «Sie waren in Panik, alle schrien», berichtet der Mann. Er sei währenddessen mit seiner Mutter am Telefon gewesen. Der Familienvater habe schliesslich die Glastür mit einem Hammer eingeschlagen. Zehn Minuten später hätten sie das Haus verlassen können. Seine Mutter habe anschliessend Atembeschwerden gehabt und werde nun in der Turnhalle betreut.
Brandursache noch unklar
Die Brandursache ist noch unklar, auch über das Ausmass des Schadens gibt es noch keine Kenntnisse, der Sachschaden dürfte jedoch gross sein. Insgesamt standen mehrere hundert Einsatzkräfte im Einsatz. Auch das Kantonale Katastrophen Einsatzelement (KKE) war vor Ort. Zur Unterstützung kamen auch Ambulanzteams aus anderen Kantonen, etwa Zürich und Bern. Die Polizei bat Autofahrende, das Gebiet weiträumig zu umfahren. Die Bushaltestelle Längacker wurde zudem nicht bedient, Passagiere wurden gebeten, bei der Haltestelle Rotzenbühl zu warten.
Zur Klärung der Brandursache sucht die Polizei Zeugen. Wer Angaben zum Vorfall machen kann, wird gebeten, sich beim Ermittlungsdienst Nord unter 056 200 11 11 oder per Mail zu melden. Zeugen können sich auch bei jedem Polizeiposten melden.