Hundeattacke in Uznach

Bauernverband: «Es ist ein Desaster für den Tierhalter»

· Online seit 25.02.2023, 05:41 Uhr
Beim Bauernverband ist man entsetzt über den Angriff auf die Schafsherde in Uznach. Doch es sei nicht nur die Schuld des Hundes. Vielmehr müssten die Halterinnen und Halter auf ihre Vierbeiner aufpassen.

Quelle: FM1Today/Yasmin Stamm/Riccardo Iannella /Philomena Koch

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Nach der Attacke auf eine Schafherde in Uznach steht der Besitzer unter Schock. Am Donnerstagmorgen traf er laut eigenen Aussagen auf ein «grausames Bild». Es wird davon ausgegangen, dass ein Hund nachts die Schafe verfolgte und verletzte. Die Polizei bittet weiterhin um Hinweise aus der Bevölkerung.

Für den St.Galler Bauernverband war die Nachricht erschütternd. «Es ist ein Desaster für den Tierhalter, wenn man seine Tiere in einem solchen Zustand findet», sagt Geschäftsführer Matthias Rüesch. In erster Linie müsse mit absoluter Sicherheit gesagt werden, dass es sich tatsächlich um einen Hund handelt, um unnötige Diskussionen zu vermeiden. «In dieser Region wurden bereits viele Wolfsichtungen gemacht.»

«Noch nie erlebt»

Für Schafherdenbesitzer stellen einige Hunde und deren Halterinnen und Halter ein Problem dar. «Nicht alle Hundebesitzer haben ihre Tiere im Griff», sagt Rüesch. Es könne passieren, dass die Tiere ausser Kontrolle geraten. «Es kommt leider immer wieder vor, dass Hunde in Schafherden hineinrennen», so Rüesch. Doch einen Angriff in diesem Ausmass habe er noch nie erlebt.

Hundebesitzerinnen und Hundebesitzer müssen ihre Tiere im Griff haben, wie der Geschäftsführer des Bauernverbandes findet. «Oder man muss sie an der Leine führen.» Für den Herdenbesitzer ist die Situation so oder so schlecht. «Er muss den Verlust seiner Tiere verkraften. Ein solch qualvolles Ende wünscht sich keiner.»

«Erfolgserlebnis für den Hund»

Laut Christian Hagmann, der in Buchs eine Hundeschule führt, hat jeder Hund einen Jagdtrieb. «Jeder Hund hat ein bisschen Wolf in sich», sagt der Hundetrainer. Der Hund sei von Natur aus ein Jäger. «Doch das ist nicht das Problem des Hundes, sondern das des Besitzers.» Jeder Halter und jede Halterin muss das wissen.

Wenn ein Hund einmal das Gefühl der Jagd ausleben konnte, wird es noch schwieriger, den Trieb zu kontrollieren. «Das ist ein Erfolgserlebnis», sagt Hagmann. Es liege jetzt beim Besitzer, lange mit seinem Haustier zu arbeiten, um eine Unterordnung und eine Bindung herzustellen. «Anders geht es gar nicht. Sonst kommt der Hund wieder auf dumme Ideen.»

Schlussendlich hat jeder Vierbeiner seine Eigenheiten. «Der Halter oder die Halterin ist verpflichtet, diese zu kennen und muss sicherstellen, dass der Hund immer abrufbar ist», so Hagmann. Ansonsten könnte es wieder zu einem ähnlichen Verhalten kommen.

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veröffentlicht: 25. Februar 2023 05:41
aktualisiert: 25. Februar 2023 05:41
Quelle: FM1Today

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