Engpass vorbei

Amino AG in Gebenstorf darf wieder Methadon-Tabletten produzieren

19.05.2023, 08:09 Uhr
· Online seit 19.05.2023, 06:40 Uhr
Wegen verschiedener Mängel musste die wichtigste Schweizer Methadon-Herstellerin Amino AG in Gebenstorf Ende 2022 den Betrieb einstellen. Swissmedic hatte der Firma die Bewilligung entzogen. Nun sind die Mängel offenbar behoben und die Amino AG darf wieder produzieren.
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Es war ein richtiger Schock für Suchtkranke. Fachleute warnten vor dramatischen Folgen. Im Dezember vergangenen Jahres musste die damals einzige Schweizer Herstellerin von Methadon-Tabletten überraschend den Betrieb einstellen. Das Schweizer Heilmittelinstitut Swissmedic hatte der Amino AG aus Gebenstorf die Betriebsbewilligung entzogen.

In der Firma wurden verschiedene Mängel hergestellt und auch das Vertrauensverhältnis zum Eigentümer war zerrüttet. Daher durfte die Amino AG weder neues Methadon herstellen, noch bereits produziertes verkaufen.

Quelle: ArgoviaToday / Severin Mayer (Video vom 05. Januar 2023)

Nun allerdings die Entwarnung: Die Amino AG  hat die Betriebsbewilligung für die Herstellung von Methadon-Tabletten wieder erhalten, wie es in einem Newsletter von Swissmedic heisst. Die Firma habe alle Vorkehrungen für eine korrekte Produktion getroffen und die Mängel behoben.

Tablettenherstellung soll bald wieder los gehen

Auf Anfrage des SRF bestätigt auch die Aargauer Firma, dass sie die Produktion schon bald wieder aufnehmen könne. Man müsse nun zuerst die Maschinen, die länger stillgestanden sind, wieder betriebsbereit machen. Bereits in den kommenden Wochen soll die Tablettenherstellung wieder losgehen, heisst es weiter. Der Inhaber sagt zudem, dass es bereits viele Bestellungen gibt. Die Amino AG durfte bereits seit März die vorab produzierte Tabletten wieder verkaufen.

Seit Februar hatte sich der Engpass leicht entspannt, weil eine Ostschweizer Pharmafirma in Zusammenarbeit mit einer Apotheke mit der Herstellung von Methadonkapseln begonnen hatte. Allerdings war dies recht aufwendig und teuer.

Rund 9000 Personen in der Schweiz nehmen regelmässig Methadon, wie das SRF weiter schreibt. Es ist der Ersatz für Heroin oder andere Opioide. Dank der kontrollierten Abgabe von Methadon können diese Süchtigen ein weitgehend stabiles Leben führen.

(sib)

veröffentlicht: 19. Mai 2023 06:40
aktualisiert: 19. Mai 2023 08:09
Quelle: ArgoviaToday

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