Schweiz

Aldi Deutschland verbannt Billigfleisch aus dem Regal – so sieht es in der Schweiz aus

Mehr Ersatzprodukte

Aldi Deutschland verbannt Billigfleisch aus dem Regal – so sieht es in der Schweiz aus

· Online seit 11.02.2023, 06:24 Uhr
Nur noch Fleisch von Tieren aus Aussenklima- oder Premiumhaltung. Aldi Deutschland streicht das gesamte Fleischsortiment mit tieferen Standards. Lidl Deutschland wiederum setzt auf mehr Ersatzprodukte. Die Situation in der Schweiz sieht ähnlich aus.
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Billigfleisch über der Grenze im Aldi Süd zu holen, gibt es bald nicht mehr. Der deutsche Detailhändler verbannt alle Fleischwaren mit zu tiefen Standards aus den Regalen und bietet bald nur noch Fleisch aus den höchsten beiden Haltungsstufen an. Bis 2030 will Aldi Deutschland das gesamte Fleischsortiment bei Aldi Nord und Aldi Süd auf die Formen drei und vier bringen.

Bereits 2021 haben Aldi Nord und Aldi Süd festgelegt, das Frischfleischsortiment entsprechend umzustellen. Und jetzt auch bei verarbeitetem Fleisch wie Salami oder Würstchen. Laut Aldi fällt fast die Hälfte des jährlichen Fleischkonsums auf diese Produkte. Ein tierwohlgerechterer Umbau der Nutztierhaltung sei deshalb sehr bedeutend.

«Analoge Regelung in der Schweiz nicht angedacht»

«Wir freuen uns sehr über das Engagement von Aldi Süd in diesem Bereich, denn auch Aldi Suisse liegt das Tierwohl sehr am Herzen. Wir engagieren uns seit Jahren in diesem Bereich», schreibt Aldi Suisse auf Anfrage. Die Entwicklung beim deutschen Pendant werde stets aufmerksam beobachtet.

«Eine analoge Regelung ist bei Aldi Suisse derzeit nicht angedacht. Der grösste Teil des Fleisches in unseren Regalen stammt aus der Schweiz, wo bereits höhere Tierwohlstandards als in Deutschland gelten», so Aldi Suisse. Es werde darauf geachtet, dass auch bei importiertem Pouletfrischfleisch beispielsweise aus Deutschland die Anforderungen des Schweizer Tierschutzgesetzes eingehalten werden. Wenn immer möglich, würden sie das Fleisch direkt von Schweizer Lieferanten beziehen. Daneben werde auch das Angebot von veganen Produkten ausgebaut.

«Der Anspruch ist günstige Produkte»

Trotz steigender Qualität möchte Aldi trotzdem günstig bleiben. «Es ist unser Anspruch, den Kundinnen und Kunden stets günstige Produkte zu bester Qualität anzubieten. Dieser Philosophie bleiben wir auch bei Fleisch- und Wurstwaren treu. Bio-Produkte gibt es auch ohne überhöhte Margen oder teure Bio-Zuschläge.»

Lidl setzt auf Ersatzprodukte

Lidl Deutschland zieht mit und will mehr Ersatzprodukte in den Regalen. Zusätzlich will der Detailhändler den Anteil tierischer Produkte reduzieren. Auch in der Schweiz sieht es ähnlich aus. «Lidl Schweiz baut das pflanzenbasierte Sortiment aus. Bis 2025 wollen wir den Anteil an pflanzenbasierten Proteinquellen in unserem Sortiment kontinuierlich erhöhen. Vegetarische und vegane Produkte sind im Trend und werden für uns immer wichtiger», sagt Mathias Kaufmann, Mediensprecher bei Lidl Schweiz. Tierische Erzeugnisse würden auch in Zukunft im Regal bleiben, jedoch achte Lidl vermehrt auf das Tierwohl.

veröffentlicht: 11. Februar 2023 06:24
aktualisiert: 11. Februar 2023 06:24
Quelle: FM1Today

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