Stahlkugel in Japan angespült – ist es der Gin aus dem Bodensee?

Eine mysteriöse Eisenkugel in Japan sorgt für Aufsehen. Die Kugel wurde am Strand von Enshu in der Stadt Hamamatsu an der Pazifikküste des Landes angeschwemmt, wie lokale Medien berichten. Woher das Objekt stammt und um was es sich bei der Kugel handelt, ist unklar. Gemeldet wurde das Objekt von einer Anwohnerin am Dienstag. Ihr Mann habe es einige Tage zuvor schon gesehen.

Ufo oder Dragon Ball?

In den Sozialen Netzwerken wird wild über das Objekt spekuliert. Während die einen auf einen «Dragon Ball» hoffen, sprechen andere von Ufos. Auch in der Ostschweiz wird gewerweisst, was das rostige Ding sein könnte. Eine Vermutung: Es ist die Gin-Kugel, welche im Dezember aus dem Bodensee geklaut wurde.

Also: Sherlockmütze auf und Lupe hervor. Wie könnte die Kugel vom Bodensee nach Japan gelangen?🕵️‍♀️ 🕵️

Sie könnte in den Rhein gelangt sein, wurde dann bis nach Holland geströmt und schaffte es dann ins Meer. Natürlich könnte die Kugel auch von Japanern gestohlen und mit dem Flugzeug nach Japan verfrachtet worden sein – und nach einer wilden Beachparty am Strand liegengelassen. Oder die Kugel könnte natürlich auch im Mittelmeer entsorgt worden sein, hat sich dann an einem Frachtschiff verheddert und wurde dann bis nach Japan gezogen. Möglichkeiten über Möglichkeiten.

Jetzt mal Spass bei Seite. Genauso sehr wie sich unser Redaktor wünscht, dass es sich hierbei um die Bodensee-Kugel handelt, so unwahrscheinlich ist es. Auf natürlichem Weg könnte die Kugel nie so schnell in Japan landen. Auch wenn man nachhelfen würde, wäre es zeitlich unwahrscheinlich. Ein Container benötigt mit dem Schiff von Spanien nach Japan etwa 80 Tage. Zudem fällt bei genauerem Betrachten auf, dass die Kugel einiges grösser ist als die verschwundene. Zudem könnte die Kugel schon einiges länger dort sein, wie Einheimischer gegenüber dem Fernsehsender NHK erklärt: «Der Ball liegt schon seit einem Monat dort.» Er verstehe die Aufregung nicht.

Kugel stellt keine Gefahr dar

Doch um was handelt es sich dann? Befürchtungen, dass es sich um eine alte Seemine handeln könnte, bestätigten sich nicht. Sprengstoffexperten untersuchten das Objekt mit Röntgentechnik und stellten fest, dass es innen hohl ist. Zudem soll es auch keine Hinweise darauf geben, dass es sich hierbei um eine Spionageaktivität handeln könnte. Viel plausibler ist eine andere Lösung. Und zwar könnte es sich um eine Verankerungsboje handeln.

Was auch immer die rostige Kugel ist, Gefahr geht keine von ihr aus. Die japanische Küstenwache und die Selbstverteidigungsstreitkräfte werden die Angelegenheit weiter untersuchen.