OASG

«Kondome und Ähnliches» – was auf dem OpenAir-Gelände beim Aufräumen alles gefunden wird

05.07.2022, 17:15 Uhr
· Online seit 05.07.2022, 16:34 Uhr
95 Tonnen Abfall wurden in den letzten zwei Tagen bereits aus dem Sittertobel abtransportiert. Der Vizepräsident des OpenAir St.Gallen zieht aber eine positive Bilanz: «Der Umweltschutz wurde von den Besuchenden noch nie so ernst genommen.»

Quelle: FM1Today/Jessica Kappeler

Anzeige

«Streng und manchmal etwas hässlich», sagt Levin aus Gossau, als wir ihn auf seine Arbeit ansprechen. Der Schüler ist zusammen mit seiner Klasse heute auf dem Gelände im Sittertobel am Abfall suchen. «Wir wollen so etwas Geld verdienen für unsere Abschlussreise», erklärt der 16-Jährige. Für ihn hat es sich auch gelohnt: «Ich habe eine Musikbox gefunden, diese darf ich nun auch behalten.» Solch ein Fund ist aber eine Seltenheit. Die Party der letzten Tage hat Spuren aller Art hinterlassen. «Ein paar Kondome waren auch dabei und vieles, was Kondomen ähnlich ist», so Levin.

«Umweltschutz wird von der neuen Generation ernster genommen»

Die Schüler aus Gossau sind nur eine Klasse von vielen, die in diesen Tagen beim Aufräumen helfen. «Es sind rund 360 Schüler», sagt Cyrill Stadler, Finanzchef des OpenAir St.Gallen. «Es ist eine Win-Win-Situation. Die Schüler werden von uns entschädigt und die Schulen bauen es meist in eine Projektwoche zum Thema Recycling mit ein.» In diesem Jahr gibt es aber weniger Arbeit als bei vergangenen Ausgaben des OASGs. Die Organisatoren haben einen positiven Trend festgestellt: «Es war der Hammer! Die neue Generation Festival-Besucher nimmt den Umweltschutz ernster. Wir haben viele gesehen, die ihren gesamten Abfall eingesammelt haben und mit nach Hause genommen haben», sagt Stadler.

Quelle: FM1Today / Sven Lenzi / Lena Rhyner

Bis zu 300 Tonnen Abfall in vergangenen Jahren

Dass bei über 110'000 Feiernden ein gewisser Abfall zurückbleibt, ist logisch. Auch in diesem Jahr sind ungefähr 10 Prozent der Zelte auf dem Gelände liegen geblieben. «Früher haben viele am Sonntagabend den Abfall angezündet. Diese Angewohnheit haben wir in diesem Jahr nicht mehr beobachtet», so Stadler. Die Aufräumarbeiten sind aber noch lange nicht abgeschlossen. Von den geplanten zwei Wochen sind erst zwei Tage verstrichen. Bis jetzt wurden 95 Tonnen Abfall abtransportiert. «Das ist viel, aber wir sind noch weit weg von dem Schlammjahr 2013. Damals waren es über 300 Tonnen», erklärt der Finanzchef.

veröffentlicht: 5. Juli 2022 16:34
aktualisiert: 5. Juli 2022 17:15
Quelle: FM1Today

Anzeige
Anzeige
zueritoday@chmedia.ch